Forderungen

  • Familienfreundliche Steuerreform, insbesondere gerechtere Behandlung der Alleinverdiener- und Mehrkind-Familien durch Einführung eines Splittingmodells bei der Lohn- und Einkommenssteuer.

  • Erweiterung des Kinderbetreuungsgeldes bis zum 6. Lebensjahr, teilweise in Form eines Gutscheines für den Besuch eines Kindergartens.

  • Gesetzliche Festlegung einer jährlichen Anpassung aller Familienleistungen analog einer jährlichen Inflationsanpassung.

  • Das Arbeitsrecht soll an die 3-jährige Bezugsdauer des Kinderbetreuungsgeldes angepasst werden und somit eine Verlängerung der arbeitsrechtlichen Karenz auf 3 Jahre erfolgen.

  • Ausweitung der Kinderbetreuungsmöglichkeiten für Pflichtschüler, aber auch gleiche Förderung der Eltern, die ihre Kinder nachmittags selbst betreuen.

  • Eigenständige Alterssicherung für alle Mütter durch ausreichende Berücksichtigung der Kindererziehungszeiten in der Pensionsversicherung. Frauen sollten in Zukunft unabhängig von der Kinderzahl die gleiche Alterspension erreichen können. Heute z. B. bedeuten 3 Kinder im Durchschnitt 35% weniger Pension als bei Kinderlosigkeit.

  • Förderungsmaßnahmen für Teilzeitbeschäftigung insbesondere im Bereich höher qualifizierter Arbeitsplätze in Anlehnung an die Regelungen des Öffentlichen Dienstes.

  • Erleichterung des Wiedereinstieges in den Beruf auch nach langer Phase der Familienarbeit

Die Familie – eine Bestandsaufnahme

Der Zeitpunkt der Familiengründung erfolgt immer später. Bei der Eheschließung sind sowohl Männer als auch Frauen um 4 Jahre älter als im Jahr 1986.

Der Scheidungsanteil liegt derzeit bei fast 50%. Als Folge davon leben bereits 12% aller Kinder in einer Einelternfamilie und 9% in einer Stieffamilie.

Die Geburtenrate geht immer stärker zurück, der Anteil kinderloser Frauen ist auf über 20% gestiegen- Tendenz weiter steigend.

Alle gesellschaftlichen Veränderungen konnten jedoch nichts daran ändern, dass die Familie nach wie vor als der wichtigste Bereich im Leben der Menschen angesehen wird.

Gesellschaftliche Rahmenbedingungen:

Wirtschaftliche Situation

Das Pro-Kopf-Einkommen der Familien mit Kindern liegt deutlich unter dem Durschnitt (z.B. bei einer Zweikindfamilie um 15%). Die wirtschaftliche Benachteiligung zeigt sich auch bei den Konsumausgaben.

Arbeitswelt

Familiäre Konflikte sind häufig das direkte oder indirekte Ergebnis von hoher Berufsunsicherheit oder eines ungenügenden Erwerbseinkommens. Die Familien erbringen jedoch Leistungen, die für die Berufswelt von zentraler Bedeutung sind – Vermitteln von Werten und Normen, Erwerben von Fähigkeiten und Kompetenzen.

Wohnen und Wohnumwelt

Neben der variablen Gestaltung der Wohnung kommt dem Wohnumfeld zentrale Bedeutung für Familien zu; gerade dieses ist für Kinder einer der wichtigsten Freiräume.

Freizeit

Der Medienkonsum spielt bei der Freizeitgestaltung eine wesentliche Rolle und ist zum zentralen Miterzieher geworden und erschwert in vieler Hinsicht die Erziehungsarbeit der Eltern. Er bietet jedoch auch eine Chance für gemeinsames Gespräch und den Austausch von Erfahrungen und Meinungen.

Individualisierung, Wertewandel,
Globalisierung und anderes mehr
haben zu neuen Herausforderungen
geführt, bzw. dazu, dass Leistungen,
die traditioneller Weise den Familien
zugeschrieben werden, heute unter
völlig geänderten und schwierigeren
Bedingungen erbracht werden müssen.